19.06.2020
Allmählich kommen wir aus unseren Homeoffices wieder ans Licht und der alltägliche Leistungs- und Produktions-Druck nimmt wieder Fahrt auf. Kannst Du Dir Deine Gelassenheit erhalten oder packt Dich der Ehrgeiz genauso wie zuvor?
Natürlich hat unser Erfolg auch mit einer guten Portion Ehrgeiz zu tun. Doch wo ist die Grenze? Wo wird es ungesund? Eine Mess-Größe kann sein, ob ich mich noch frei entscheiden kann, wie weit mein Ehrgeiz mich treibt. Ob ich z.B. frei wählen kann, wie perfekt meine Leistung sein muss oder ob es einen inneren Zwang gibt, alles drei Mal Korrektur zu lesen. Ob ich mir gestatten kann, nach Hilfe zu fragen, oder ob ich alles alleine schaffen muss. Ob ich auch mal nein sagen kann, oder ob ich meiner Chefin jeden Wunsch erfüllen muss.
Wie groß ist dein Anspruch, Spuren mit deinem Lebenswerk zu hinterlassen? Und was bist du bereit dafür zu tun?
Oder doch lieber gelassen?
Der Haken ist leider: Wer sich selbst überfordert, geht genauso überfordernd mit seinen Mitmenschen um. Denn, wenn ich an mich selbst z.B. den Sei-Perfekt-Anspruch habe, kann ich auch bei anderen nicht oder nur schwer darüber hinwegsehen, wenn sie nicht perfekt sind. Oder wenn ich immer sehr schnell unterwegs sein ‚muss‘, dann schaue ich möglicherweise auf andere herab, die etwas langsamer durchs Leben gehen. Das ist z.B. eine Tendenz, die ich von mir selbst aus meinem Privatleben kenne. Und obwohl ich längst weiß, dass Langsamkeit viele Vorzüge hat - wie den, einfach viel mehr bewusst wahrnehmen zu können – poppt diese Bewertung fast automatisch in mir auf. Da ist dann eine Kunst, mich dabei zu ertappen und doch wohlwollend festzustellen: Immerhin fällt es Dir gleich auf….
Welche Schattenseiten Deines Ehrgeizes kennst Du? Und wie gehst Du damit um? Ich freue mich über Eure Kommentare in unserer Facebook-Gruppe: www.facebook.com/groups/generationliebe. Eure Susanne