07.08.2022
Bei Menschen, die sich synchron bewegen, zum Beispiel im Tanz, „schiebt sich die Wahrnehmung der Körper übereinander, die Unterscheidbarkeit der Individuen verschwindet. Diese Menschen mögen sich mehr und können gemeinsam Probleme besser lösen, so die Neurowissenschaftlerin Julia F. Christensen in der Süddeutschen Zeitung. Insofern könnte das gemeinsame Tanzen auch eine positive Wirkung auf unsere Verbindung als Gemeinschaft haben.
Tanzen synchronisiert uns
Volkstänze gab es ja seit ehedem. Dass sie nicht nur einen unterhaltenden Wert haben, sondern auch die Gemeinschaftsbildung unterstützen, ist ein schöner Nebeneffekt. Im ländlichen Oberbayern, wo ich als gebürtige Nordrhein-Westfälin inzwischen angekommen bin, gestaltet die dörfliche Jugend zum Beispiel den Kreistanz um den Maibaum. Ihre Lehrer:innen sind die etwas Älteren, die den Tanz die Jahre davor aufgeführt haben.
Schon morgens tanzen?
Ich selbst bin eher eine freie Tänzerin. Eine meiner schönsten Tanz-Erinnerungen ist die an eine 60köpfige Fortbildungsgruppe, die sich drei Jahren lang wochenweise traf. In dieser Zeit haben wir keinen Tag verbracht, den wir nicht mit gemeinsamem Tanzen begonnen haben. Anfangs dachte ich: Schon Morgens tanzen? Wie seltsam... Doch im Laufe der Zeit wollte ich auf dieses Ritual nicht mehr verzichten.
Vor kurzem habe ich mit einer Kollegin die Teilnehmer:innen im Teambuilding gemeinsam einen Tanz einstudieren lassen. Alleine wäre ich sicher nicht mutig genug für diesen Vorschlag gewesen. Bei den Teilnehmenden kam die Idee ganz hervorragend an.
Leicht und wirksam
Neben dem Gefühl füreinander stärkt Tanzen unser körperliches Wohlbefinden und soll sogar die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarktes geringer werden lassen. Oft gehen gerade wir Deutschen ja davon aus, dass wir uns anstrengen müssen, um eine gewünschte Wirkung zu erreichen. Dass es auch spielerisch, leicht und unterhaltend geschehen kann, ist doch eine wunderbare Botschaft, die der Tanz uns lehren kann.
Welche schöne Erfahrung hast Du mit dem Tanzen schon gemacht? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar! Eure Susanne
