Selbstliebe macht mutig

Mein Gefühl ist: Menschen, die sich selbst lieben, haben mehr Mut, wirklich ihr eigenes Leben zu leben und richten sich weniger stark an den Erwartungen anderer aus. Irgendwie scheint mit der Selbstliebe auch das Vertrauen zu wachsen, dass es reicht, um gut leben zu können, wenn ich

06.03.2020

Mein Gefühl ist: Menschen, die sich selbst lieben, haben mehr Mut, wirklich ihr eigenes Leben zu leben und richten sich weniger stark an den Erwartungen anderer aus. Irgendwie scheint mit der Selbstliebe auch das Vertrauen zu wachsen, dass es reicht, um gut leben zu können, wenn ich mein Potential voll auslebe und das tue, wofür ich gemeint bin.

Wofür bin ich gemeint?
Mich macht es traurig, wenn ich Menschen beobachte, die eine Arbeit machen, mit der sie nicht wirklich innerlich verbunden sind und gleichzeitig Angst haben, dieses Dasein infrage zu stellen, denn dann könnte ja ‚alles zusammenbrechen‘. Die Frage, wofür sie gemeint sein könnten, stellen sie sich gar nicht erst. Doch wie heißt es so wunderbar bei dem KZ-Überlebenden und Psychiater Viktor E. Frankl: „Everyone has his own specific vocation or mission in life to carry out a concrete assignment which demands fulfilment. Therein he cannot be replaced, nor can his life be repeated.“  Also: Wenn Du Dich auf die Suche danach begibst, wofür Du gemeint bist, wirst Du garantiert fündig!

Versuchungen
Und dann geht’s darum, diesem ganz persönlichen roten (Lebens-) Faden treu zu bleiben. Meine Versuchung ist es zum Beispiel, dass mich viel zu viele Dinge interessieren und ich immer gleich für eine neue Idee entbrenne. Da heißt öfter mal nein sagen, den Gedanken bei Seite schieben „Das müsste ich auch noch machen“. Das kann heißen, nicht über jedes Thema informiert zu sein und dazu muss ich dann stehen können. Das fällt mir nicht leicht. Mir Zeit für mich zu nehmen und die Besinnung auf das, was mir wirklich wichtig ist – für mich ist das jeden Tag erneut eine Übung.

 

Ich glaube aber, so entsteht letztendlich mehr wahrhaftiger Kontakt. Es reden – übertrieben gesprochen – nicht fremdgesteuerte und angepasste Wesen miteinander, sondern Menschen, die ganz unterschiedlich ticken und sich daran reiben. Indem wir zu uns stehen und offen in den Raum stellen, was uns ausmacht, entsteht auch mehr Kreativität. Wir können es wagen, verrückte Ideen zu äußern, denn die Selbstliebe ist stark genug, um auch mit Kritik umzugehen. Letztendlich brauchen wir diesem Mut, um Ideen zu entwickeln und umzusetzen, mit denen wir die Welt etwas verträglicher für Mensch, Tier und Natur machen. Eure Susanne