Mich selbst durchschauen?

Sicher kennt jede(r) von uns Menschen oder einzelne Angewohnheiten eines Menschen, die einen auf die Palme bringen können. Vielleicht hast Du Dich schon mal darüber gewundert, wie schnell es gehen kann, dass Deine Gefühle hochkochen? Und natürlich gehen wir dann davon aus,

13.03.2020

Sicher kennt jede(r) von uns Menschen oder einzelne Angewohnheiten eines Menschen, die einen auf die Palme bringen können. Vielleicht hast Du Dich schon mal darüber gewundert, wie schnell es gehen kann, dass Deine Gefühle hochkochen? Und natürlich gehen wir dann davon aus, dass es nichts mit uns selbst zu tun hat, dass das so ist. Leider ist das aber ein großer Irrtum. Gerade wenn mich etwas richtig in Rage bringt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es auch etwas mit mir selbst zu tun hat.

"Andere erkennen ist weise, sich selbst erkennen ist Erleuchtung.” Dieses Zitat wird Laotse zugeschrieben. Und beides hängt miteinander zusammen. Wie kannst Du sicher sein, dass das Verhalten, das Dich am anderen irritiert, nicht doch etwas ist, dass dich eigentlich an Dir selbst stört? Es kann durchaus sein, dass die Respektlosigkeit eines Kollegen mir zeigt, dass ich selbst eigentlich auch nicht besonders gut auf meine Bedürfnisse achte. Alles andere als angenehm, so etwas zu entdecken. Vielleicht ist es leichter, wenn Du Dir bewusst machst, dass diese Entdeckung lediglich ein Ausdruck von Dir ist, der sich verändern kann, wenn Du ihn wahrnimmst und zugelassen hast. Selbstliebe bedeutet in diesem Fall, zu versuchen diesen Teil von mir selbst zu verstehen, ohne ihn zu verurteilen.

     

... und nicht verurteilen...
Hier eine kleine Übung, mit der ich mir dieses Annehmen ab und zu leichter mache. Ich sage laut zu mir selbst: Auch wenn ich manchmal nicht …. (z.B. geduldig, entspannt)  bin, liebe und achte ich mich so wie ich bin.“ Dazu wende ich eine Geste aus der prozessorientierten energetischen Psychologie an und reibe mit Zeige- und Mittelfinger im Uhrzeigersinn einen Reflexpunkt auf der linken Seite des Brustkorbs zwischen Schlüsselbein und Brust, also etwas oberhalb Ihres Herzens. Der Theorie nach (vgl. Michael Bohne: Bitte klopfen!) kann das Reiben, während man sich ein belastendes Gefühl präsent macht, dazu führen, dass verschiedene Hirnbereiche aktiviert werden, die normalerweise nicht zusammenwirken. Das Hirn wird somit gestört und kann das belastende Gefühl nicht länger aufrechterhalten.

Und das Gute daran: Wenn ich etwas mehr mit mir selbst ins Reine komme, kann ich auch mit anderen gelassener umgehen! Eure Susanne