27.03.2021
Kannst Du dieser Aufforderung guten Gewissens nachkommen? Von mir selbst weiß ich: das ist leider nicht der Fall! Mein Verstand sagt, das ist genau die richtige Haltung - doch emotional genießen Menschen, die es sich leicht machen, bis heute nicht gerade meine höchste Anerkennung. Also kann ich es auch mir selbst kaum erlauben, mit mehr Leichtigkeit an die Dinge heranzugehen. Nur wenn ich mich anstrenge, fühle ich mich gut. Was für ein Quatsch! Leider ist dieses Urteil wie ein Automatismus sofort da, fast machtlos bin ich dagegen.
Es ist ja eine weit verbreitete Annahme ist, dass Erfolg hart erarbeitet sein muss. Mir kommt das oft sehr deutsch vor. Wertvoll sind die Dinge, für die wir uns angestrengt haben. Zu dieser Annahme gehört auch, dass, wenn ich es ohne harte Arbeit schaffe, gerne an mir selbst zweifele. So kommt es zu Aussagen oder Gedanken wie:
Ich hatte einfach Glück.
Das war keine besondere Leistung.
Oder: Eigentlich habe ich es gar nicht verdient.
Gerade Natur-Talente leiden oft unter dem sogenannten Impostor-Syndrom: Sie befürchten als Hochstapler*innen entlarvt zu werden, nur weil sie ihnen eigenen Beitrag zum Erfolg – völlig zu Unrecht – nicht wertschätzen können. Wie schade ist das denn? Etwas allein deshalb nicht genießen zu können, weil es ohne Anstrengung erreichbar war?
Hoch lebe die Leichtigkeit!
Wieso können wir uns nicht einfach sagen: Die tollste Leistung ist die, die ich mit Leichtigkeit erbringen konnte? Und: Was jetzt ohne Kampf und Abrackern (noch) nicht zu haben ist, das ist eben noch nicht dran? Das heißt ja nicht, dass ich nicht bereit bin, etwas für mein Ziel zu tun. Aber wie viel Anstrengung ist angemessen? Ist es nicht oft so, dass wir uns selbst überfordern vor lauter: Wenn ich gut genug bin, dann schaffe ich das. Und wenn ich es nicht schaffe, dann war ich eben nicht gut genug. Dabei hängen Ursache und Wirkung doch in den wenigsten Dinge so klar und einfach zusammen….
Kannst du deinen Erfolg genießen und stolz darauf sein – auch wenn du ihn mit Leichtigkeit erreicht hast? Wir freuen uns über Deine Kommentare und Gedanken! Unsere Facebook-Gruppe: www.facebook.com/groups/generationliebe. Eure Susanne
