03.10.2020
Heute ist Tag der Deutschen die Einheit. Seit 30 Jahren feiern wir diesen Tag. Lernen wir daraus etwas für unsere Zukunft?
Mir ist z.B. noch stark in Erinnerung, dass der Westen in dieser Wiedervereinigung so tonangebend war. Das hat das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl vieler ostdeutscher Menschen sicher schwer nach unten gezogen. Möglicherweise ist dieses Gefühl mehr tun zu müssen, um genauso gewertschätzt zu werden bei vielen Menschen, die in Ostdeutschland zu DDR-Zeiten in den Beruf eingestiegen sind, heute noch vorhanden.
Wenn ich mir anschaue, wie wir heute mit den Menschen umgehen, die aus krisengeschüttelten Ländern der Welt bei uns Zuflucht suchen, dann haben wir nicht so viel daraus gelernt.
Mein gnaz persönlicher Feiertag?
Und was lerne ich aus meiner ganz persönlichen Vergangenheit? Eigentlich schade, dass ich - unabhängig von Beziehungsjahrestagen – keine eigenen Feiertage begehe.
Ich könnte ja auch feiern, vor 10 Jahren nach langem Zögern eine ungute Partnerschaft beendet zu haben. Oder den Tag einer ganz besonderen Meditation. Und ein kleiner Aspekt des Feierns könnte sein, darüber nachzudenken, wie dieser entscheidende Schritt sich heute in meinem Leben bemerkbar macht.
Eine Erfahrung ist...
Damit eine Erfahrung wirklich in unserem Inneren ankommt und sich auf unser künftiges Verhalten auswirkt, müssen wir uns Zeit nehmen, sie zu reflektieren. Und manchmal vielleicht auch: Sie öfter zu reflektieren. Unser Blick auf das Geschehene verändert sich. Von mir weiß ich: Der hinterfragende Blick auf mich selbst fällt mir leichter, wenn ich etwas zeitlichen Abstand gewinnen konnte. Dafür wären so ganz persönliche Feiertage eigentlich was Tolles.
Die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan, die mal unsere Bundespräsidentin werden wollte, hat mal gesagt: Aus der Vergangenheit lernen heißt Zukunft gewinnen. Wie wahr.
Welches Ritual oder welchen persönlichen Feiertag könntest Du einführen, um Deine Vergangenheit bewusster ins Jetzt zu integrieren? Wir freuen uns über Eure Ideen und Tipps in unserer Facebook-Gruppe: www.facebook.com/groups/generationliebe. Eure Susanne!