Ich bin ich und Du bist…

Das übersehen wir oft.

25.01.2023

So wie Kinder, die sich die Augen zuhalten und davon ausgehen, dass nicht nur sie in diesem Moment nichts sehen, sondern dass sie auch von anderen nicht gesehen werden, ticken teilweise auch wir Erwachsenen. Wir unterstellen, dass alle die Welt so sehen, wie wir das tun und auch, dass alle genauso agieren müssten wie wir.

Innere Antreiber
Besonders krass ist das, wenn unsere inneren Antreiber in dysfunktionaler Weise aktiv sind. Das kann heißen, dass wir unbedingt alles perfekt machen möchten oder, dass wir immer sehr schnell sein oder dass wir um jeden Preis stark sein müssen, auch wenn eine bestimmte Herausforderung ohne Unterstützung gar nicht zu meistern ist.

... färben unsere Bewertungen anderer
Wenn ich so von meinen Antreibern regiert werden, färbt das auch auf die inneren Bewertungen ab, mit denen wir das Handeln anderer betrachten. Menschen, die langsamer sind, schauen wir dann genervt dabei zu, jemanden, der oder die sich einfach sofort Hilfe holt, blicken wir vielleicht etwas verächtlich an und mit einer Kollegin, die sehr gut mit den eignen Fehlern leben kann, möchten wir eher nicht zusammenarbeiten.

Abstand tut gut
Doch nicht jeder Mensch hat dieselben Antreiber. Während ich schnell sein muss, muss mein Gegenüber vielleicht gefällig sein und schaut sich Nein zu sagen. An dieser Vielfalt kann ich mich nur erfreuen, wenn ich etwas Abstand von den eigenen Wertmaßstäben nehme und mir immer wieder klar mache: Ich bin ich und Du bist Du.

Was denkst Du darüber? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar! Eure Susanne