04.12.2021
Wieder wird uns genau rechtzeitig zum Advent noch etwas mehr Ruhe ‚geschenkt‘. Es gibt sicher nicht wenige, die sich denken: Das habe ich mir doch gar nicht gewünscht! Aber das passiert zu Weihnachten mitunter ja auch: Wir bekommen etwas geschenkt, mit dem wir nicht wirklich etwas anfangen können.
Gewohnheiten
Beim Thema Ruhe fände ich das schade. Während meiner Corona-Erkrankung - mit 14 Tagen Quarantäne alleine zu Hause - konnte ich mit der Ruhe nicht viel anfangen. Das Virus hatte meinen Kopf irgendwie lahmgelegt. Nun, nur 10 Tage später, merke ich, wie ich schon wieder Fahrt aufnehme und mehr in Aktion bin, als mir guttut. Obwohl ich rational entschieden hatte: Ich schalte insgesamt einen Gang zurück!
... sind hartnäckig
Irgendwie ist es gar nicht so leicht, aus gewohnten Geschwindigkeiten auszubrechen. Vielleicht ist das ungefähr so, wie mit unseren Fettzellen, die nach dem Fasten alles versuchen, um ihren ‚normalen‘ Zustand wieder zu erreichen und dicker zu werden. Fakt ist: Mein Fuß ist wieder dauernd auf dem Gas.
Meine Hoffnung
Die Corona-‚geschenkte‘ Ruhe könnte mir ja helfen, nachhaltig in einen anderen Modus zu kommen, indem ich ihn so lange ausprobiere, bis die alte Hektik mein Körper-Gedächtnis nicht mehr dominiert. Das meine ich übrigens wirklich ernst und nicht ironisch! Durch den Beschluss von oben muss ich mich für den Start in diese Abstinenz nicht mal selbst überwinden, wie für eine Fastenkur. Wenn es dann lange genug dauert, werde ich so viele positive emotionale Erfahrungen zum langsameren Leben gesammelt haben, dass das Runterschalten sich normaler anfühlen wird, als das Überholspur-Dasein vor Corona. Und dann? Ziehen Ratio und Emotion an einem Strang. Ich werde nicht nur im Advent, sondern das ganze Jahr über zur Besinnung kommen.
Welche Hoffnungen verbinden sich für Dich mit der geschenkten Zeit? Wir freuen uns über Deine Kommentare auf www.instagram.com/wie.dich.selbst/. Oder unter www.facebook.com/wie.dich.selbst. Eure Susanne