Ganz Ohr?

Gezwitscher weckt mich - gerade jeden Morgen.

21.05.2022

Ich wohne auf der Lichtung eines Waldes. Der wirkt wie ein Resonanzraum für die Vögel, die hier mit mir leben. Manchmal ärgere ich mich, wenn mit die Vögel wecken, weil ich mich frage, wie lange es wohl dauern wird, bis ich wieder eingeschlafen bin. Aber das geht dann doch so schnell, dass ich auch am nächsten Abend wieder vergesse, die Fensterläden etwas weiter zu zumachen.

Lärm oder Musik in Deinen Ohren?
Spätestens, wenn ich dann wieder eine Trainingsreise mache, weiß ich, wie toll dieses Gezwitscher ist. Das gibt es in den Großstädten eher selten. Der Autolärm dominiert die Geräusch-Kulisse. Und auch in Räumen halten wir uns fast nie mehr ohne Geräusch-Kulisse auf. Musik und Radio – wo wir hinkommen.

Die leisen Töne
Können wir unter diesen Umständen noch zuhören? Zuerst meine ich damit auch, mir selbst zuhören. Hören, wie ich atme. Ob ich entspannt bin. Ist mein Atem eher flach oder durchdringt er meinen Körper. Stöhne ich vielleicht gerade leise unter dem, was ich zu tun habe. Ich meine mit ‚mir selbst zuhören‘ aber auch, höre ich meine inneren Gespräche? Wie die verschiedenen Stimmen in mir sich zu Wort melden mit ihren widerstreitenden Ansichten, was zu tun oder zu lassen wäre.

Oder alles nur Small Talk?
Und natürlich stellt sich auch die Frage, wie unsere Geräusch-Kulisse sich darauf auswirkt, wie wir anderen zuhören. Können wir uns noch auf ein tieferes, längeres Gespräch fokussieren. Oder ist alles eher Small-Talk?

Summ, Summ, Summ
Gestern war Weltbienentag. Wann hast Du zuletzt einer Biene zugehört, wie sie eine Blüte für sich entdeckt hat? Für mich gehören meine Aufmerksamkeit für die leisen Töne in der Natur und die für mich und andere Menschen irgendwie zusammen. Was denkst Du darüber? Was hörst Du gerade? Und was macht das, was Du hörst mir Dir?

Wir freuen uns über Deinen Kommentar gleich unter diesen Beitrag! Eure Susanne