28.02.2020
Von klein auf lernen wir, dass wir uns nicht in die Angelegenheiten anderer einmischen sollen. Die Privatsphäre ist uns heilig. „Das geht Dich nichts an!“ Sehr oft denken wir uns dann auch als Erwachsene ‘unseren Teil’ und sagen nichts, auch wenn wir ein Verhalten beobachten, das uns fremd oder fies oder ungerecht erscheint. Ist das wirklich richtig so?
Viele Menschen haben kein Problem damit, ihre andere Überzeugung in den Raum zu stellen, wenn es z.B. um den Kaffee-Konsum, Antibiotika oder Mülltrennung geht. Aber das Beziehungsverhalten oder auch die Kindererziehung anderer zu kommentieren, ist selbst unter engen Freunden glattes Eis.
Und wenn da jemand leidet?
Ist das hilfreich, wenn wir unseren Beitrag zu einer guten Entwicklung unserer Gesellschaft und unseres Miteinanders leisten möchten? Was regt mich zur Reflexion meines Verhaltens an, wenn nicht das Feedback von jemandem, der mich erlebt? Aber wo ist die Grenze zum Privatem? Was tue ich, wenn ich den Eindruck habe, dass da jemand leidet? Ist es wirklich richtiger, so zu tun, als wäre nichts gewesen?